Programmpunkte 2024
Ein Blick in die Schatzkiste: Vielfalt der systemischen Kindertherapie
Dieses Seminar mit Wiltrud Brächter ist hilfreich für alle Fachkräfte in sozialen, pädagogischen, psychologischen, therapeutischen, beratenden und anderen helfenden Arbeitsfeldern, die das hocheffektive und vielfältige Potenzial symbolisierter Entwicklungsunterstützung in ihr Methodenrepertoire integrieren wollen.
Wiltrud Brächter ist weithin bekannt für Ihre Synthese aus klassischem Sandspiel und systemisch-narrativen Konzepten. Doch neben der Methode der narrativen Sandspieltherapie gibt es eine Fülle weiterer Zugänge, die die systemische Arbeit mit Kindern und Familien bereichern. Dieses Seminar bietet einen Einblick in diese Vielfalt und Raum, das Gezeigte selbst praktisch zu erproben. Je mehr Varianten zur Verfügung stehen, umso leichter ist es, die Therapie auf die Person des Kindes zuzuschneiden und ein Vorgehen zu wählen, das zur therapeutischen Situation passt.
Zentrale Bestandteile systemischer Kindertherapie sind die Externalisierung von Symptomen und die Aktivierung von Ressourcen. Im Seminar wird gezeigt, wie Wut, Angst oder Zwängen eine Gestalt gegeben werden kann, mit der sich das Kind auseinandersetzen kann. Dabei geht es nicht um eine Ausgrenzung, sondern um ein Verständnis für die nicht erfüllten (Entwicklungs-) Bedürfnisse, die mit dem Problemteil verbunden sind.
In der Cartoon-Therapie wird der Problemfigur beispielsweise ein Geschenk überreicht, durch das sie sich verwandeln kann; im Ressourcenbrettspiel gestalten Kinder Hilfskarten, mit denen sich Hindernisse überwinden lassen. Werden Problemfiguren aus Ton gebaut, können sie durch eine Umgestaltung im Raum ein Reframing erfahren. Die hypnosystemische Arbeit mit Handpuppen ermöglicht es, ein Ressourceninterview mit dem Kind zu führen; Problem- und Ressourcenpuppen können miteinander in Verbindung treten. Kraftsprünge ermöglichen es, das Erleben aus einer guten Situation in eine Problemsituation zu bringen, um sich dort besser zu fühlen; Krafttiere können dabei hilfreich sein.
Viele der Methoden lassen sich für Jugendliche abändern, auch Eltern können in die spieltherapeutische Arbeit mit einbezogen werden. Szenen aus dem Familienleben können aufgegriffen und verändert neu gespielt werden: mit vertauschten Rollen von Eltern und Kindern, Vor- und Zurückspulen des Geschehens oder der Inszenierung einer gewünschten Lösung.
Neben vielen kreativen Ideen vermittelt das Seminar auch den Umgang mit freiem Spiel in der Kindertherapie. Immer mehr Kinder müssen zunächst in ihrer Spielfähigkeit gestärkt werden; andere bringen traumatisches Erleben in ihr Spiel ein. Gezeigt werden Möglichkeiten, das freie Spiel des Kindes anzuregen, über Handpuppen oder im Rollenspiel mit ihm in Kontakt zu kommen, posttraumatisches Spiel aufzulösen, Hilfsfiguren einzuführen und sichere Orte zu gestalten. Es werden Reflexionshilfen bereitgestellt, um sich in den Spielrollen des Kindes zu orientieren und durch eigene Spielbeiträge (wie Reflecting Teams mit Spielfiguren, Rollentausch, Zeitreisen) neue Perspektiven zu erschließen.
Datum
08.11. – 09.11.2024
1. Tag: 09:00 – 18:00 Uhr
2. Tag: 09:00 – 15:30 Uhr
Gebühr
320,-