Schuld, Scham, Vergebung
Für therapeutische, beraterische und psychosoziale Fachkräfte , wie
z.B. PsychologInnen, Sozialpädagoginnen, ErzieherInnen, Heilpädagoginnen, Ehe-
und FamilienberaterInnen, Krisendienste etc.
Jeder kennt sie, niemand mag sie: Schuldgefühle â und die Scham dazu!
Wir alle machen uns häufig schuldig - ob wir wollen oder nicht. Manchmal
objektiv-faktisch, manchmal subjektiv-gefühlt. Wir bleiben uns selbst etwas
schuldig, indem wir z.B. unsere Möglichkeiten nicht verwirklichen und nicht gut
für uns sorgen. Eltern machen sich schuldig, wenn sie ihre Kinder schlecht
behandeln. PartnerInnen vergessen den gemeinsamen Jahrestag. Vorgesetzte
bleiben manchmal ihren MitarbeiterInnen etwas schuldig - und auch umgekehrt.
BeraterInnen und TherapeutInnen bleiben ihren KlientInnen etwas schuldig und
PolitikerInnen ihren Wählern. Ganze Nationen bleiben sich gegenseitig etwas
schuldig. Es scheint also völlig normal, sich schuldig zu machen. Dieses
Schuldigmachen ist meist mit Scham verbunden, derer wir uns aber in der Regel
nicht bewusst sind und die wir nach Möglichkeit vermeiden wollen, weil Scham
sich unangenehm anfühlt.
Und wie steht es mit Verzeihen und Vergeben? Für viele scheint dies
eine riesige Hürde. Wenn dann noch der Stolz dazukommt wird es noch
schwieriger: „Ich und mich entschuldigen, soweit kommt´s noch!“. So lasten oft
unerledigte, bedrückende Schuld- und Schamthemen auf KlientInnen, die das
Denken, Fühlen und Handeln unmittelbar beeinträchtigen und das Miteinander
empfindlich stören können â und wenn es ganz schlimm kommt machen diese
„unerledigten Geschäfte“ sogar richtig krank.
In diesem Workshop wollen wir erkunden, wie wir Menschen in Beratung,
Therapie und Coaching unterstützen können, sich ihren Schuldgefühlen zu
stellen, Verantwortung dafür zu übernehmen, die zugehörigen Gefühle von Scham,
Wut und Trauer zu verarbeiten und Verzeihen und Vergeben zu üben. Wie befreiend
und erlösend es sein kann, Schuld anzuerkennen und Sühne zu leisten, haben die
Älteren von uns beim Kniefall von Willy Brandt in Warschau 1970 empfunden, oder
bei der legendären Handreichung von Francois Mitterand an Helmut Kohl auf den
Schlachtfelder von Verdun 1984.
Für folgende Schwerpunkte des Workshops nutzen wir neben theoretischen
Erörterungen auch Beispiele, Fragen und Fälle der TeilnehmerInnen:
- Wahrnehmen, Bewusstmachen und Benennen dieser Schuldthemen
- Hilfreiche Haltung im Umgang mit schwierigen Gefühlen
- Klärung von Verantwortung
- Beraterisch/therapeutische Methoden
- Möglichkeiten und Grenzen von Ausgleich und Wiedergutmachung
Bei diesen Themen ist ein gewisses Maß an Selbsterkundung hilfreich, um
ein Gespür für die Situation unserer KlientInnen zu bekommen und Sicherheit im
Umgang mit dem Phänomen von Übertragung und Gegenübertragung zu erlangen.
Termin
14.10. - 15.10.2019
Seminarzeiten 1. Tag 10:00 - 18:00 Uhr, 2. Tag 09:00 - 17:00 Uhr
Gebühr
Euro 280,-
Bei der
Psychotherapeutenkammer Bayern wurden Punkte beantragt.
Leitung
Sonja Freund >>
Zur Anmeldung >>
eMail: info@systemisches-institut.de
© 2024 - Systemisches Institut Augsburg | Volkmar Abt - Göggingerstr. 105 A -
D-86199 Augsburg
Tel.: 0821-24277574 - Fax: 0821-24277920